Auszüge vom Handeln und Reden von Harry Jacob Anslinger.
Dies sind nur Auszüge, den kompletter Text finden Sie unter: Die Geschichte des
Harry Jacob
Anslinger (hanfkultur.com)
USA: Noch immer im kalten Krieg äussert sich Anslinger einmal mehr über die
Herkunft des Bösen
und brütet die "Pekingente" aus: "Die Schlitzaugen überfluten die Welt mit
Rauschgift, um Amerikas
Jugend zu vernichten" (Dieses Gerücht hält sich in einigen Presseerzeugnissen
ohne irgendwie belegt
werden zu können - noch viele Jahre). Allerdings dringt H.A. mit dieser
Handelswegvermutung bei
offiziellen Stellen nirgens durch, weder in den Kommissionen, noch bei seinem
Stellvertreter Finlater,
der A.'s Aussage vor dem Senat als "perfekten Quatsch" bezeichnet.
„Sicherlich ist Marihuana eher harmlos. Aber die Sache war ein Beispiel dafür,
dass ein Verbot die
Autorität des Staates stärkt.“ – Harry Anslinger, Vorsitzender des Federal
Bureau of Narcotics (FBN)
von 1930 bis 1962.
„Wenn sich ein Gesetz nicht gleich durchsetzen lässt, muss man mit noch härteren
Strafen an die
Sache rangehen.“ – Harry Anslinger, Vorsitzender des Federal Bureau of Narcotics
(FBN) von 1930 bis 1962.
Anslingers Bureau gibt den wohl grässlichsten Aufklärungsfilm in Auftrag:
„Reefer Madness Im
Vorfeld der Kongressdebatte kommt es zu Anhörungen von „Expertenkommissionen“
vor
Kommissionen des Repräsentantenhauses und des Senats.Anslinger sagt als Experte
aus:
„Marihuana führt zu einer wahnsinnigen Raserei (delirious rage) nach der
Einnahme“ .. „fortgesetzter
Gebrauch vermindert Hemmungen und führt zu Geisteskrankheiten. Es ist der
Auslöser von
empörenden Verbrechen (revolting crimes)“
„Marihuana ist vor allem die Ursache vieler Verbrechen, erfüllt es doch die
davon Berauschten mit
einem unwiderstehlichen Drang zu Gewalttaten. Es reizt auch zu Ekel erregender
Unmoral, die
Vergewaltigung und Mord einschließt“
06.04.1937
Harry J. Anslinger gegenüber der Presse:
„If the hideous monster Frankenstein came face to face with the monster
marihuana he would drop
dead of fright“
27.04.1937 USA: Beginn der Kongressdebatte über den „Marihuana Tax Act“.
Anslinger sagt vor dem Kongress aus: „Marihuana ist die gewalterzeugendste Droge
in der
Geschichte der Menschheit“
in den USA gibt es 50-100’000 Marihuanaraucher, die meisten davon sind Neger,
Mexikaner und
Unterhaltungskünstler“
… und der „satanische“ Jazz sei eine direkte Folge des Marihuanakonsums.
… und antwortet auf die Frage eines eventuellen Umstiegs von Marihuana auf
Opiate: „Nein, davon
habe ich noch nie gehört. Marihuana-Süchtige sind ganz anders. Die gehen nicht
in Richtung Opium.“
(1955 behauptet er dann das Gegenteil)
James Munch entdeckt in den folgenden Jahren im Auftrag des FBN immer neue
menschenbedrohenden Gefahren des Hanfs, indem er sich darauf spezialisiert,
komplexe und bis
dato unerklärbare Krankheitsbilder monokausal zu erklären.
Er findet vermeintlich heraus,
dass Hanf irreversible Hirnschäden verursacht,
die Zeugungs-fähigkeit bei bei den Geschlechtern zerstört
dass ein einziger Joint monatelang „Flashback“
(Nach demselben Muster arbeitet später der Aegypter Nahas für die UNO). Die
politischen UltraRechten nutzen die Hysterie, um alle „verdächtigen Elemente“ zu
kriminalisieren; erst
gesellschaftliche Randgruppen und Jazzmusiker, in späteren Jahren dann der Beat,
die Liberalen und
die Hippies.
Ein Nebeneffekt der massiven Marihuana-Verteufelung besteht darin, dass das
Kraut plötzlich in
ungezählten Jazz-Songs besungen wird; für Anslinger ein willkommener Anlass,
Akten über die
farbigen Musiker, die den Stoff „verherrlichen“, anzulegen.
Anslinger wird Mitglied des Geheimkomitees, das dem OSS (Vorläufer der CIA) ein
„Wahrheitsserum“
beschaffen sollte und zu diesem Zweck an – zum größten Teil nicht informierten –
Soldaten und
Zivilpersonen Versuche mit verschiedensten Drogen auf Halluzinogenbasis
unternimmt (Die
Öffentlichkeit erfährt von diesen Versuchen erst 1982,- sie gehen als
CIA-Skandal in die Geschichte
ein). 15 Monate lang experimentieren Anslinger und Konsorten mit Haschischöl,
bevor sie zur
Erkenntnis gelangen, dass die Substanz für militärische Anwendung nicht zu
gebrauchen ist.
1951
USA: Nachdem Anslinger jahrelang behauptet hat, Haschisch sei „viel schlimmer
als Heroin“,
behauptet er nun, die größte Gefahr bestünde darin, dass der durch Cannabis
vermittelte Kitzel eines
Tages nicht mehr ausreiche und die Kiffer dann zum gefährlicheren Heroin
griffen.
1954
Die WHO behauptet, Cannabis habe keinerlei therapeutischen Wert.
(Die Stellungnahme wurde von Anslinger durchgedrückt; als wichtigsten Experten
bei der Anhörung
präsentierte er „Dr. James A. Munch. 1978 verteidigt dieser in einem Interview
seine – fachlich
inzwischen widerrufenen – Aussagen mit politischen Motiven: „Es ging ja vor
allem darum, der Politik
des Bureau weltweite Anerkennung zu verschaffen“).
Anslinger erklärt: „Heroin und Marihuana werden von den Kommunisten in die USA
eingeschmuggelt, um den Staat zu zerstören“
1955
Anslinger in einem Interview zur „Umsteigertheorie“:
„Ja, das eben ist das Problem und unsere große Sorge, dass Haschisch am Ende zur
Opium-Sucht
führt“
Als Hauptargument für die Aufnahme von Cannabis in die „Single Convention“
verweist Anslinger auf
die „Tausende von Fällen, an denen sich zeige, dass Marihuana direkt zu Heroin
führt“
In einem Interview freut sich Anslinger, dass Legalisierungsbefürworter künftig
internationalem
Recht gegenüberstünden und so kaum Chancen auf Erfolg hätten. Zudem sei das
weltweite
Marihuana-Verbot primär eine politische Machtdemo der USA.
(Die USA unterzeichnet die „Single Convention“ jedoch erst 1967)
„Sicherlich ist Marihuana eher harmlos. Aber die Sache war ein Beispiel dafür,
dass ein Verbot die
Autorität des Staates stärkt.“.
„Man muss nur eine Sache als Problem bezeichnen und sich anbieten, es zu lösen,
dann ist man auch
kompetent“.
„Wenn sich ein Gesetz nicht gleich durchsetzen lässt, muss man mit noch härteren
Strafen an die
Sache rangehen“
14.11.1975
USA: Henry J. Anslinger stirbt. Zuvor hatte er seinen gesamten Aktennachlass der
Pattee Library an
der Pennsylvania State University vermacht (öffentlich einsehbar). Eine Sichtung
ergibt, dass
Anslingers „zweifelsfreie Quellen“ zu 95% aus Ausschnitten von
Boulevardzeitungen bestehen…
Wörtlich äussert sich Anslinger zur erfolgreichen Lancierung der "Single
Convention" in einem
Interview wie folgt: "Wer nun noch in den USA Marihuana legalisieren will, wird
durch internationale
Übereinkommen gestoppt. Nun kann mir niemand mehr innenpolitisch kommen.
Ausserdem haben
wir weltweit unseren Standpunkt durchsetzen können, was eine Bestätigung des
Ansehens der USA
ist". Auf die nachgesetzte Frage, ob das Marihuanaverbot also vorwiegend eine
politische
Demonstration der Vorherrschaft der USA sei, antwortet er: "Sicherlich".
Harry Jacob Anslinger (* 20. Mai 1892; † 14. November 1975) war ab 1930 Vorsitzender des Federal Bureau of Narcotics (FBN) und einer der treibenden Befürworter einer Cannabis-Prohibition. Er lehnte die Nutzung von Opium und Hanf auch zu medizinischen Zwecken ab und setzte sich als Mitglied der Drogenkommission der Vereinten Nationen in den 1960er-Jahren für ein weltweites Verbot des Cannabisanbaus ein.